Donnerstag, 31. Juli 2014

"Großjournalist" Joffe von der Zeit erwirkt Einstweilige Verfügung gegen Meinungsfreiheit

 Was hat Josef Joffe mit Meinungsfreiheit zu tun? Nichts. Joffe setzt sich nicht mit seinen Gegnern intellektuell auseinander, er verbietet ihnen einfach gerichtlich den Mund. So geschehen dieser Tage mit den Protagonisten der ZDF-Sendung "Neues aus der Anstalt", Claus von Wagner und Max Uthoff.

 Die beiden hatten sich nämlich in ihrer Sendung vom 29 April erdreistet Joffes, durch die Arbeit Uwe Krügers "Meinungsmacht, Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten - eine kritische Netzwerkanalse" wissenschaftlich belegte Nähe zu den atlantischen Netzwerken, kabarettistisch aufzuarbeiten.

 Joffe erwirkte eine Einstweilige Verfügung, die es dem ZDF bei Androhung von Strafe verbietet, die Sendung weiterhin in seiner Mediathek zu belassen. Hier bei You Tube.de, trotz Joffe-Zensur noch zu sehen (es lohnt sich anzuschauen).

 Einen tiefen Einblick in die Gedankenwelt des Herausgebers der grössten und mächtigsten Wochenzeitung gewährt uns das Onlineportal "Meedia", dass eine Stellungnahme Joffes zu der ergangenen Einstweiligen Verfügung in voller Länge veröffentlichte.

 Darin heisst es unter anderem "In der Sendung „Anstalt“ (Joffe kennt nicht einmal den Titel de Sendung) vom 29.4. 2014 wurde Rufschädigendes über mich verbreitet. Es hieß, ich sei Mitglied oder Kuratoriumsmitglied in einer großen Zahl von Institutionen, die sich zur „Lobby“ (sozusagen als Geheimbund von „Nato-Verstehern“) formiert hätten und „nur eine Antwort“ kennten: „mehr Rüstung“. Und weiter argumentiert der Herr Herausgeber: "Diese Unterstellung war herabsetzend, weil sie mir journalistische Integrität absprach".

 Ein interessanter Gedankengang: Joffe, der in fast jedem atlantischen Altherrenclub seine Finger im Spiel hat, findet diese Tätigkeiten selbst als so schädlich für seinen Ruf, dass sie seine "journalistische Integrität" in Frage stellt.

 Aber Joffe wäre nicht der alte Rosstäuscher Joffe, wenn er nicht versuchen würde sich das, bei ihm ganz besonders unsichtbare Mäntelchen, der Meinungsfreiheit überzuwerfen: "Betonen möchte ich: Um Satire oder Meinungsfreiheit ging es in dem Antrag auf einstweilige Verfügung nicht. Satire darf vieles, solange sie weder Fakten, noch Persönlichkeitsrechte verletzt. Meinungsfreiheit darf alles, was das Grundgesetz erlaubt. Das muss so bleiben; daran dürfen Journalisten als letzte rütteln."

 Ja nee, is' klar, Josef, Meinungsfreiheit. ist die Freiheit deiner Meinung. Die Meinung der Anderen wird gnadenlos weggeklagt, zur Not mit Spitzfindigkeiten. Da haben die bösen Buben vom ZDF doch glatt behauptet Joffe sei "Mitglied oder Kuratoriumsmitglied in einer grossen Zahl von Institutionen" und dabei hat er doch nur bei der "American Academy in Berlin und des American Institute for Contemporary German Studies (AICGS)" einen Sitz in deren Gremien.

 Joffe weiss natürlich auch, das es Claus von Wagner und Max Uthoff nicht darum ging in wie vielen Gremien sich der Herausgeber der Zeit den Allerwertesten plattsitzt, sondern dass es um journalistische Unabhängigkeit, um Distanz geht. Es geht darum dass Journalisten grundsätzlich nichts an den Tischen der Grossen und Mächtigen zu suchen haben. Das aber ist vor Gericht nicht verhandelbar. So lässt der Trickser Joffe die Gerichte eben über ein paar völlig belanglose Details urteilen.

 Joffe hat sich eingerichtet, warm und kuschelig. Er speist mit Bankern, Unternehmern, Politikern, Militärs und er verkauft seinen Lesern, dass was seine Tischpartner ihm einflüstern als Wahrheit, als Realität. Allen Ernstes behauptet er in einem Brief an den ZDF-Intendanten Peter Frey, dass "die inkriminierten Institutionen wie Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik oder Atlantik-Brücke und ihre Schwester American Council on Germany außenpolitische Forschung betrieben bzw. die deutsch-amerikanischen Beziehungen pflegten – stets im vollen Licht der Öffentlichkeit, transparent in Führung und Finanzen.

 Was zum Beispiel die Atlantikbrücke will, das hat deren damaliger Vorstandsvorsitzender, Arend Oetker, der Berliner Zeitung am 17. April 2002 zu Protokollgegeben: „ Die USA werden von 200 Familien regiert und zu denen wollen wir gute Kontakte haben.“ Das versteht der Klageführer Joffe unter Pflege der deutsch-amerikanischen Beziehungen. Beziehungen, die auf 99,99 % der Bevölkerungen diesseits und jenseits des Atlantiks verzichten, ausser wenn es darum geht, das Leben ihrer Kinder der Gier der Eliten nach den Rohstoffen der Welt zu opfern.

 Wenn sie wissen wollen, was Joffe darunter versteht wenn er sagt, die Organisationen und Institutionen bei denen er so gern ein- und ausgeht  operierten "stets im vollen Licht der Öffentlichkeit, transparent in Führung und Finanzen", dann versuchen sie doch einmal bei der Atlantikbrücke Einlass zu einer ihrer Veranstaltungen zu bekommen, oder die Bilanzen der ehrenwerten Gesellschaft.

 Und "aussenpolitische Forschung", das sind dann wohl die "Expertengespräche mit dem U.S. European Command". "Die Gespräche mit dem U.S. European Command führt die Atlantik-Brücke seit 1990 jährlich in Berlin durch. Ziel ist es, einen vertraulichen Rahmen (im vollen Lichte der Öffentlichkeit?) zu schaffen, in dem sich die Befehlshaber der in Europa stationierten amerikanischen Teilstreitkräfte – Armee, Luftwaffe, Flotte und Marineinfanterie – und der Generalinspekteur der Bundeswehr mit seinen Generälen und Admirälen mit weiteren Experten zu aktuellen sicherheitspolitischen Fragen austauschen können.
Die Gespräche mit dem USEUCOM (U.S. European Command) bringen hochrangige Vertreter aus dem U.S. European Command und der Bundeswehr mit Verteidigungsexperten aus Regierung, Industrie und den Medien zusammen." (Originalzitat aus dem Jahresbericht 2013/2014 der Atlantikbrücke)

 „Denken sie an all die Konferenzen und Gremien, in denen Großjournalisten (wie Sie) sich tummeln. Daraus könnte man schnell einen Strick drehen, nicht wahr?“ Joffe droht, so von "Großjournalist" zu "Großjournalist" dem Kollegen Frey vom ZDF ganz offen in einem Brief, den er in Auszügen öffentlich macht. Irgendwie fühlt man sich an den Mafiafilm "Der Pate" erinnert.

 Ausschlaggebend für den Antrag auf "Einstweilige Verfügung"  dürfte dann wohl gewesen sein, dass nicht der "Großjournalist" Frey dem "Großjournalist" Joffe geantwortet hat, sondern der "Kleinjournalist", Programmdirektor Himmler. Der hatte sich zu allem Überfluss auch noch erdreistet "Großjournalist" Joffe zu belehren: "Satire … muss sich trauen, Sachverhalte … verzerrt darzustellen. Audiatur et altera pars kann und muss (die Sendung) nicht unbedingt leisten.“ So ganz nebenbei, und sicherlich unbeabsichtigt, gibt Joffe uns Einblick in den Umgang der Journalisten untereinander. Hier herrscht nicht demokratisches Miteinander sonder feudales Hierarchiedenken.

Mittwoch, 30. Juli 2014

Deutsche Presse jubelt: 50 Milliarden für russische Dunkelmänner auf Zypern

 Das Triumphgeschrei in den deutschen Medien war unüberhörbar. Zeit-online titelte: "Russland muss an Ex-Eigner von Yukos Milliarden zahlen", und behauptete in der Unterzeile, "Entscheidung beim Schiedsgericht in Den Haag: Russland muss 50 Milliarden Dollar Entschädigung an die Ex-Eigentümer des Ölkonzerns Yukos zahlen." Die Schadenfreude war unüberhörbar: "Der Betrag macht mehr als zehn Prozent der russischen Währungsreserven aus."

 Freude pur auch bei der Süddeutschen: "Nach ersten Medienberichten über das Urteil gaben russische Aktien nach. Die Papiere des nunmehr größten russischen Ölproduzenten Rosneft verloren deutlich. Zu schaffen machen dem Land bereits die Sanktionen der EU und der USA im Zuge des Ukraine-Konflikts." "Sollte die Regierung sich weigern zu zahlen, könnten die Kläger versuchen, russischen Staatsbesitz pfänden zu lassen."

faz.net meldete entgegen den Tatsachen: "Russland hat vor Gericht eine Milliardenklage ehemaliger Eigentümer des inzwischen zerschlagenen Ölkonzerns Yukos in Den Haag verloren." Das Haager Ständige Schiedsgericht ist wie der Name schonsagt kein ordentliches Gericht. Ein Schiedsspruch muss von beiden Seiten akzeptiert werden um Vollzugskraft zu erlangen.

Rundschau-online jubelte unter der Überschrift: "Gong aus Den Haag", "Die Hiobsbotschaften für den Kreml häufen sich."

Das Handelsblatt brachte es letztendlich auf den Punkt: "Milliarden-Quittung für Putin
Schwere Niederlage für Wladimir Putin: Ein internationales Gericht hat Russland dazu verurteilt, den Ex-Eigentümern des zerschlagenen Ölkonzerns Yukos 50 Milliarden Dollar zu zahlen. Ein Urteil mit politischer Brisanz." Auch hier ist wieder den Fakten widersprechend von einem Gericht die Rede.

 Was war geschehen? Das "Ständige Schiedsgericht in Den Haag" hatte nach zehnjähriger Verhandlung, just ein paar Tage, bevor die Aussenminister der EU über Wirtschaftssanktionen gegen Russland entscheiden, den ehemaligen Eigentümern, des wegen Steuerschulden 2004 in Konkurs gegangenen russischen Ölkonzerns Yukos Schadenersatz in Höhe von 50 Milliarden Dollar zugesprochen. Wie weit jenseits von Gut und Böse dieses Urteil ist, zeigt das die Summe des bisher höchsten Urteils 1,7 Milliarden Dollar betrug.

 Allerdings, und das vergessen die Hassprediger der deutschen Qualitätspresse allzugern zu erwähnen, ist dieser Schiedsspruch nicht einmal das Papier wert, auf das er geschrieben wurde. Er ist reine Propaganda. Das gesamte Verfahren beruht auf dem Vertrag der "Energie-Charta" von 1991. Dieser Vertrag soll den internationalen Energie-Multis einen Status sichern, der über die Gesetze der einzelnen Nationen zu stellt. Durch die "Energie-Charta" können sie mit Hilfe solcher, ausserhalb jedes Rechtes stehenden Schiedsgerichte, ihre Interessen gegen nationales Recht durchsetzen. Der Rechtsgrundsatz "Gemeinwohl geht vor Einzelwohl" wird hier in sein Gegenteil gewendet. Russland hat die Energie-Charta allerdings gar nicht ratifiziert und ist somit nicht an ihre Bestimmungen gebunden.

 Merkwürdig an der ganzen Geschichte: Zehn Jahre wurde verhandelt und genau einen Tag nach dem vermutlichen Abschuss der Boeing 777 der Malaysia Airlines MH 17 über der Ostukraine veröffentlicht das Schiedsgericht seinen Schiedsspruch (nicht wie fälschlich immer behauptet wird, sein Urteil). Das riecht stark nach US-amerikanischer Einflussnahme sowohl auf den Schiedsspruch als auch auf den Termin der Veröffentlichung.

So ist denn auch die Zusammensetzung des Schiedsgerichts ein weiteres Indiz dafür, dass das Recht, sagen wir einmal, etwas zurecht gebogen wurde.

 Vorsitzender des dreiköpfigen Gremiums ist der Kanadier Yves Fortier hat seit 2012 im Sanktionsrat der Weltbank Sitz und Stimme. Die Weltbank, die die Förderung des privaten Sektors gegenüber des Staatlichen zu ihrer allgemein verbindliche Strategie gemacht hat, ist ebenso wie des Internationalen Währungsfonds (IWF) unter starkem US-amerikanischen Einfluss. Ohne die USA geht bei beiden gar nichts.

 In beiden Organisationen, der Weltbank als auch des Internationalen Währungsfonds (IWF) war und ist der zweite Schiedsrichter, der US-Amerikaner Stephen Myron Schwebel tätig. Von 1994 bis 2009 war er der Präsident des "Verwaltungsgerichts des Internationalen Währungsfonds" tätig und seit 2007 gehört er zu den Richtern des "Verwaltungsgerichts der Weltbank". Ausserdem ist Schwebel als freier Vermittler und Rechtsberater in Washington tätig und als solcher natürlich von Regierungsaufträgen abhängig.

 Der Schweizer Rechtsanwalt Charles Poncet war mehrere Jahre für die "Liberale Partei der Schweiz" (LPS) in mehreren Parlamenten tätig. Die Partei galt, selbst für Schweizer Verhältnisse, als ausgesprochen wirtschaftsliberal.

 Die deutsche Presse bejubelt einen Schiedsspruch der, wenn er denn anerkannt wird, einer Hand voll zwielichtiger Geschäftsleute, die unter der Regie von Alexander Chodorkowski in den 1990er Jahren, während der Regentschaft des Alkoholikers Jelzin, dem russischen Staat seine Bodenschätze raubten http://www.netstudien.de/Russland/chodorkowski.htm#.U9jHryhmDhx. Die feinen Herrschaften haben ihre Gesellschaften im, von der EU finanzierten, Steuerparadies Zypern.

 Chodorkowski bejubelt den Schiedsspruch zwar als "fantastisch", will aber selbst von dem Geldregen angeblich nicht profitieren. Eine Voraussetzung für seine Begnadigung war, dass er sich verpflichtete, keinerlei finanzielle Forderungen gegenüber Russland zu erheben.

 So ganz leer scheint der feine Herr Chodorkowski aber denn doch nicht auszugehen. Der hatte, einem Bericht der „Financial Times“ zufolge kurz vor seiner Verhaftung nämlich seine Anteile an Yukos an seinen früheren Vorstandskollegen Leonid Nevzlin übergeben, der ebenfalls zu den Klägern gehört und inzwischen die israelische Staatsangehörigkeit hat.

Chodorkowskijs erste Auslandsreise aus der verschwiegenen Schweiz, führte ihn nach Israel. Ein Schelm, wer dabei böses denkt.

 In Moskau allerdings, sieht man den Richterspruch mit einiger Gelassenheit. Hier hat man ganz andere Sorgen. Auf die Frage nach dem Warum machte am Montag ein hochrangiger Mitarbeiter von Präsident Putin gegenüber der Londoner Financial Times deutlich, daß das Urteil angesichts der Konfrontation in der Ukraine wenig Bedeutung habe. Und er fügte hinzu: »In Europa wird es Krieg geben. Glauben Sie wirklich, daß das (Urteil) wichtig ist?« berichtete die "Junge Welt" am 30. Juli.

Sonntag, 27. Juli 2014

Wahrheit ist das was nutzt - Deutsche Medien im Propagandarausch

 Eigentlich wollte ich schweigen zu den Vorgängen um Flug MH 17 aus Achtung vor den 298 Menschen, die auf grausame Art und Weise sterben mussten. Aber ab einem bestimmten Zeitpunkt macht sich jeder der schweigt mitschuldig, nicht nur am Tod dieser 298 Menschen, sondern an den vielen Tausend, die noch folgen werden. Spätere Generationen, wenn es die denn noch gibt, werden uns fragen: "Wo seid ihr gewesen? Was habt ihr unternommen gegen den Wahnsinn der Kriegstreiber in den Parteien, der Presse und der Wissenschaft? Warum seid ihr nicht aufgestanden und habt etwas unternommen?"

 Die Mächtigen in den USA haben beschlossen, den russischen Präsidenten Putin zu beseitigen. Er steht, nach der schlichten Logik der US-Amerikanern als einziger zwischen ihnen und den riesigen russischen Rohstoffreserven. Putin hat 2003 verhindert, dass amerikanische Multis, für ein paar lächerliche Milliarden Dollar, sich diese Rohstoffreserven unter den Nagel reissen konnten. Putin verhindert bis jetzt, dass US-Multis mit russischem Öl und russischem Gas Jahr für Jahr zig-Milliarden US-Dollar verdienen. Nicht amerikanische Multis beliefern halb Europa mit Gas, nicht amerikanische Multis stillen den Öldurst der Chinesen, sondern Firmen die zu hundert Prozent in russischer Hand sind.

 Will man aber Putin beseitigen (Wanted dead or alive), dann müssen die USA den russischen Oligarchen klar machen, dass es lukrativer für sie ist, wenn sie sich von Putin lossagen, ihn nach Sibirien verbringen, oder einfach abknallen wie einen räudigen Hund. Verdirbt man also den Oligarchen die Geschäfte durch Sanktionen, dann werden sie sich früher oder später von Putin lossagen.

 Dumm ist nur, dass Russland kaum Geschäftsverbindungen zu den USA unterhält. Sanktionen der Amerikaner gegen Russland also nahezu wirkungslos sind. Dagegen sind die Europäer neben China der grösste Handelspartner Russlands. Wirtschaftssanktionen der USA sind in Russland kaum spürbar. Wollen die US-Multis ihr Ziel erreichen, dann müssen sie Europa dazu bringen, die Geschäftsbeziehungen zu ihren russischen Partnern abzubrechen. Dazu schien Europa aber bis jetzt, aus gut verstandenem Eigeninteresse, nicht bereit.

 Ein Schock für die widerspenstigen Europäer musste her. Eine Passagiermaschine aus 10.000 Metern Höhe durch von Putin unterstützten "Desperados" vom Himmel geschossen, dass könnte die Europäer endlich in die Spur bringen. 298 Tote, davon fast 200 Europäer, 80 Kinder unter den Opfern, fast perfekt. Da spielt es letzten Endes keine Rolle mehr, was sich wirklich abgespielt hat, am Himmel über der Südostukraine. Wurde das Flugzeug abgeschossen oder ist es aus einem anderen Grund vom Himmel gefallen? Wenn es abgeschossen wurde, von wem? Uninteressant! Wichtig ist, wen die Propagandamaschinerie dafür verantwortlich macht. Nicht Fakten, Schuldzuweisungen entscheiden über Krieg und Frieden, über Leben und Tod, produziert von den für Geld, alles das schreibenden Leihfedern in ihren klimatisierten, lichtdurchfluteten Hightech-Büros, was von ihnen erwartet wird.

 US-Aussenminister Kerry reist im Auftrag des Friedensnobelpreisträgers Obama durch die Welt und behauptet, die USA hätten hundertprozentige Beweise dafür, dass die ostukrainischen Milizen die Maschine vom Himmel geschossen hätten. Er bleibt aber genauso stoisch, wie er immer wieder die gleichen Phrasen drischt, die hundertprozentigen Beweise schuldig. Ein US- Spionagesatellit befand sich zur Zeit der Katastrophe über dem Gebiet, zwei Awacs-Radarmaschinen waren in unmittelbarer Nähe zu Flug MH 17 in der Luft, ganz abgesehen von den hierzulande bestens bekannten Abhörqualitäten der NSA, die nicht nur jedes Handy weltweit überwachen, die auch jeglichen Funkverkehr, von jeder in Betrieb befindlichen Funkstation auf dieser Welt, und das schon seit den fünfziger Jahren. Die grösste Spionagemacht der Welt ist nicht in der Lage Beweise für die Behauptungen ihres Aussenministers vorzulegen?

 Russland hat zumindest Material seiner Radarstationen und eines Spionagesatelliten veröffentlicht und die USA aufgefordert, das Gleiche zu tun. In den deutschen Medien sucht man eine Berichterstattung darüber vergebens.

 Der russische Generalstabschef Andrej Kartopolow richtete am Montag zehn Fragen an Kiew, deren deutsche Übersetzung die Zeitung "Junge Welt" am Mittwoch veröffentlichte und deren Beantwortung zumindest zur Aufklärung der Umstände hätte beitragen können:
1. Warum verließ Flug MH 17 den internationalen Korridor?
2. Handelte es sich beim Verlassen der Route durch MH 17 um einen Navigationsfehler, oder befolgte die Mannschaft Anweisungen der ukrainischen Flugkontrolleure in Dnipropetrowsk?
3. Warum war eine große Gruppe von Luftverteidigungssystemen in dem Gebiet stationiert, das von den Milizen gehalten wird, obwohl die Selbstverteidigungskräfte nicht über Flugzeuge verfügen?
»Soweit wir wissen, verfügte das ukrainische Militär über drei oder vier Luftverteidigungsbataillone, die mit Buk-M1-SAM-Systemen ausgestattet waren. Sie waren am Tag des Absturzes in der Nähe von Donezk stationiert. Dieses System ist in der Lage, Ziele im Umkreis von 35 Kilometern bis zu einer Höhe von 22 Kilometern zu treffen.«
4. Warum stationierte Kiew Buk-Raketensysteme am Rande der von Milizen kontrollierten Zone unmittelbar vor der Tragödie?
(…)
5. Am Tag des Absturzes verstärkte Kiew die Radaraktivität von Kupol-M1 9S18, der Schlüsselkomponente von Buk-Systemen. Warum?
6. Was tat eine Militärmaschine auf der Route, die für zivile Flüge gedacht ist?
7. Warum flog der Militärjet so nahe zu einem Passagierflugzeug?
8. Woher kam der Raketenträger, der auf einem Video zu sehen ist, das von westlichen Medien verbreitet wurde und angeblich zeigt, daß ein Buk-System von der Ukraine nach Rußland gebracht wurde?
9. Wo befindet er sich jetzt? Warum fehlen einige Raketen auf dem Trägerfahrzeug? Wann war zuletzt eine Rakete von ihm gestartet?
10. Warum haben die US-Behörden die Beweise nicht veröffentlicht, die die Behauptungen stützen, daß MH17 von einer Rakete abgeschossen wurde, die von den Milizen gestartet worden war?
  Aber wie gesagt, Fakten sind nicht erwünscht, stören nur dabei das vorgegebenen Ziel zu erreichen, Putin zu eliminieren und die riesigen russischen Rohstoffreserven unter die Kontrolle der US-Amerikanischen Energiemulties zu bekommen. Und dafür braucht es willfährige Journalisten, denen die Wahrheit nichts bedeutet, die ihre eigene Karriere über ihren Auftrag stellen, den Menschen zu berichten von den Vorgängen in der Welt, nach bestem Wissen und Gewissen, unvoreingenommen.

 Deutschland scheint voll von solchen gewissenlosen Schreibern und Fernsehredakteuren. Sie schaffen sich ihre eigene Wahrheit, indem sie ihre Lügen und Halbwahrheiten immer wieder wiederholen. Wenn denn in allen Medien Putin die Waffen an die Rebellen in der Ostukraine geliefert hat, dann hat er sie eben geliefert und dann haben, ergo, die Rebellen auch die Boeing vom Himmel geschossen und die 298 Menschen auf dem Gewissen. Was braucht man da noch eine unabhängige Untersuchung?

 Einer dieser verantwortungslosen Kriegstreiber ist der Redakteur von Zeit online, Carsten Luther. Den Namen muss man sich nicht merken. Ob Carsten Luther oder Benjamin Bidder vom Spiegel, oder wie sie alle heissen, sie schreiben alle nur für viel Geld, was ihre Chefredakteure, Herausgeber und Eigentümer, von ihnen lesen wollen. Sie, nicht die aufgebrachten Kommentatoren sind die wahren Trolle im Netz.

 Carsten Luther also, schreibt unter der Überschrift : "Keine Sanktion ist zu hart", auf Zeit-online am 22. Juli: "Sind das die westlichen Werte, von denen dieser Tage immer die Rede ist? Man kann also einfach so ein ziviles Flugzeug mit 298 Menschen vom Himmel holen, ohne schwerwiegende Folgen befürchten zu müssen?"  Kein Mensch weiss bis heute, was wirklich am Himmel von Donezk vorgegangen ist. Aber nach dem Prinzip: Nicht über Fakten berichten sondern Fakten schaffen, fordert Luther im folgenden schon mal drastische Sanktionen gegen Russland.

 In ihrer Russenphobie gehen diese Lohnschreiber soweit, dass sie sogar bereit sind die heilige Kuh der Bundesrepublik, die "florierende Wirtschaft", zu schlachten. Die gleichen Schreiberlinge, die schon von körperlichen Schmerzen geplagt, laut aufheulen "Das zerstört die deutsche Wirtschaft, das gefährdet den Wohlstand der ganzen Nation," wenn es um ein paar Prozent mehr Lohn oder gar um den Mindestlohn geht, schreiben Blut- und Tränenartikel und von Opfern der deutschen Wirtschaft, wenn es darum geht Russland abzustrafen. Im Zusammenhang mit Sanktionen, die ja nicht scharf genug sein können schreibt Carsten Luther: "Auch dass die deutsche Wirtschaft darunter zu leiden hätte, wäre dann erst recht kein valides Argument mehr. Der Bruch zwischen dem Westen und Russland wäre auf lange Zeit irreparabel, nichts anderes ist vorstellbar."

 In Deutschland wurde im Hinblick auf islamistische Agidatoren der Ausdruck "Hassprediger" erfunden. Für niemanden ist dieser Ausdruck passender, als für weite Teile der deutschen Presselandschaft. Sie wollen nicht nur das russische Erdöl, das Gas und die anderen Schätze die unter Russlands Erde ruhen, sie wollen eines Tages auch Putin aus irgendeinem Erdloch ziehen und ihn unter dem Gejohle des Pöbels grausam ermorden. Nicht umsonst wird Putin in letzter Zeit immer häufiger in einem Satz zusammen mit dem Libyer Gaddafi genannt.

Sonntag, 20. Juli 2014

Spiegel-online: Alles nur geklaut, alles nur gelo...

Wer immer noch geglaubt hat das Flaggschiff des deutschen Qualitätsjournalismus und das Medium von dem alle anderen Qualitätsjournalisten abschreiben, recherchiere seine Berichte selbst, der wird jetzt bitter enttäuscht sein. Auch Spiegel online schreibt ab. Gut, in den gläsernen Redaktionsbüros im schicken Hamburger Hafenviertel wird ein wenig an den Formulierungen gearbeitet, aber das ist auch schon alles. Es soll allerdings auch schon Computerprogramme geben die selbst diese Arbeit den Redakteuren abnehmen. (Redakteure wie Benjamin Bidder gar kein Mensch aus Fleisch und Blut, sondern nur ein Aneinanderreihung von Einsen und Nullen, wobei die Nullen deutlich überwiegen?)

 Im folgenden ein paar Textstellen aus einem Artikel auf Spiegel online vom Samstag dem 19. Juli und zum Vergleich Textstellen aus einer Verlautbarung des deutschen Dienstes des Ukraine Crisis Media Center (UCMC). Das Ukraine Crisis Media Center ist bekannt geworden durch einen Bericht im Freitag über die enge Zusammenarbeit des UCMC mit dem ZDF.

Spiegel online:
"Die Regierung der Ukraine gibt offiziell bekannt, dass die Terroristen mithilfe Russlands versuchen, Beweise ihrer Verbrechen zu zerstören",
Ukraine Crisis Media Center (UCMC):
„Die Regierung der Ukraine teilt offiziell mit, dass die Terroristen mit Unterstützung Russland versuchen die Beweise für diese globale Straftat zu vernichten.

Spiegel online:
So seien 38 Tote in ein Leichenhaus in der ostukrainischen Stadt Donezk gebracht worden. Männer mit "stark russischem" Akzent hätten angegeben, man wolle eigene Autopsien durchführen.
Ukraine Crisis Media Center (UCMC):
...dass die Terroristen unbefugt bereits 38 Körper vom Tatort entfernten und in die Leichenhalle des besetzten Donezk gebracht hätten. Dort erklärten Experten mit verdächtig russischem Akzent, dass sie selbst die Leichenbefunde erstellen würden.


Spiegel online:
Die Separatisten sollen zudem auf der Suche nach "großen Transportern" sein. Mit diesen sollen angeblich "Teile des Flugzeugs nach Russland befördert" werden, hieß es.
Ukraine Crisis Media Center (UCMC):
Die Terroristen würden zudem nach Transportmitteln suchen, mit denen sich die großen Wrackteile nach Russland transportieren ließen.

Das Ukraine Crisis Media Center (UCMC) ist eine PR-Agentur, die sich auf die Fahnen geschrieben hat, Propaganda im Sinne der ukrainischen Putschregierung weltweit zu verbreiten. Es hat seinen Sitz im dritten Stock des Kiewer Hotels "Ukraina", in dem, praktischer Weise auch die allermeisten Berichterstatter der Weltpresse ihr Domizil haben.
 Über die Geldgeber dieses Propagandainstituts schreibt der Freitag:
 "Finanziert wird die PR-Kampagne u.a. von George Soros, der ukrainischen Übergangsregierung und einer ukrainischen Tochtergesellschaft von Weber Shandwick, dem weltweit führenden PR-Unternehmen."

 Präsidentin dieser Tochtergesellschaft von Weber Sandwick, PRP und Gründungsmitglied des UCMC, ist Nataliya Popovych. Popovych ist bekennende Banderaanhängerin, dem Anführer der ukrainischen Faschisten (OUN) und Nazi-Kollaborateur während des zweiten Weltkrieges. Bandera ist verantwortlich für die Deportation und Ermordung zehntausender polnischer und ukrainischer Juden.

Freitag, 18. Juli 2014

Spiegel-online feuert aus allen Rohren im Krieg um die Köpfe

Spiegel-online feuert aus allen Rohren, Nebelkerzen und Blendgranaten. Journalismus war gestern, heute heisst es Krieg zu führen. Und dafür braucht es die ganz harten Jungs. Schreiber, denen die Wahrheit egal ist, Schreiber die nur ein Ziel kennen, einen Krieg zu gewinnen, sowohl militärisch mit hunderten und tausenden von Toten, als auch propagandistisch. Wahrheit, Aufrichtigkeit und professionelle Distanz sind etwas für Weicheier und Putinversteher. Einer der härtesten unter den Spiegeljungs im Kampfanzug ist Benjamin Bidder. Einer der morgens aufsteht und noch bevor er mindestens drei Russen zum Frühstück verzehrt, schon dem Spiegel, - dem im Bad, beim rasieren und Zähneputzen, eine Unzahl an Märchen über die menschenfressenden Slawen erzählt hat.

 So ist es denn auch an Bidden, den Absturz des Flugzeug der Malaysian Airlines über der ukrainischen Region Donezk in eine Aggression des Potentaten Wladimir Putin im Kreml, umzudeuten.

 Zunächst thematisiert er die Verschlagenheit des slawischen Menschen im allgemeinen die und Präsident Putins im Besonderen: "Am Tag nach der Katastrophe zeigt sich Russlands Präsident Wladimir Putin bewegt: In Moskau trifft er sich mit Mitgliedern seines Kabinetts. Der Staatschef bittet seine Minister um eine Minute der Stille, die Regierung trauert um die Opfer von Flug MH17. Dann ruft er zu einer Waffenruhe auf, die Ursache für den Absturz solle in Ruhe untersucht werden."

 "Ruhe?" fragt Bidder empört um dem Potentaten im Kreml ins Stammbuch zu schreiben: "Dieser Absturz von Flug MH17 am östlichsten Ende der Ostukraine wühlt die Welt auf." Bidder klärt auf: "Alle 298 Passagiere kamen ums Leben, darunter sollen 80 Kinder gewesen sein - und" am allerschlimmsten, "auch vier Deutsche." Deutsches Blut, vergossen für die finstern Machenschaften eines dunklen Potentaten aus den weiten Steppen Russlands. Poroschenko und Hitlers Feldmarschall Keitel haben Recht: Für jeden getöteten der Unseren Hundert Tote Untermenschen.

 "Vermutlich wurde die Boeing abgeschossen." Bidden schwächelt, fängt sich aber sofort wieder. Er holt sich Rat bei unseren Freunden jenseits des Atlantiks, bei unseren Freunden, die die ganze Welt belauschen und ausspionieren, nur um hinterher Falschmeldungen zu verbreiten, von den angeblichen Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins und den irakischen Soldaten, die Kinder in Krankenhäusern Kuwaits dadurch umbrachten, dass sie ihre kleinen Köpfe solange gegen die Wände schlugen, bis sie völlig zerschmettert waren, beide Meldungen waren pure Fantasie, brachten die Welt  aber dazu, den Irak zweimal militärisch zu überfallen mit dem Ergebnis von etlichen Tausend Toten, unschuldigen Zivilisten. Und diese Mörderbanden wissen Rat. Das Flugzeug, von dem Bidden nicht so genau weiss, ob es überhaupt abgeschossen wurde, ist: "Nach Informationen der USA wahrscheinlich von einer Boden-Luft-Rakete, und zwar aus dem von prorussischen Separatisten besetzten Gebiet."

 Bidden weiss zwar nicht, ob das Flugzeug überhaupt abgeschossen ist, aber dafür von wem und woher. Ähnlich verworren und der Logik widersprechend geht es weiter: "Inzwischen sind rund 20 Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) an der Absturzstelle eingetroffen. Sie sollen begonnen haben, das Wrack zu untersuchen," Gedankenstrich im Original, "wurden aber laut "Guardian" und "Volkskrant" daran gehindert." Der aufmerksame Leser kommt spätestens jetzt nicht mehr mit: Haben Die von der OSZE jetzt mit der Untersuchung begonnen oder wurden sie daran gehindert?

 Bidden lässt die Putinversteher, die Warmduscher und die Wahrheitsfanatiker mit ihren Zweifeln allein.

 Er berichtet uns lieber von seinen schauerlichen, unglaublichen Erlebnissen am Kabinettstisch im Kreml, saß er doch direkt neben Putin: "Kaum ist die Minute der Trauer im Kreml vorbei, geht Putin schon wieder in die Offensive". Bidden hat höchstselbst miterlebt: "Den Ministern am Kabinettstisch - und den Bürgern an den Fernsehgeräten - macht er klar, dass es keinen Zweifel daran geben kann, wer schuld ist am Tod der 298 Menschen: Die Ukrainer. Weil es nämlich zu dieser Katastrophe nie gekommen wäre, "wenn es keinen Krieg auf dem Gebiet gäbe".

 "So einfach ist das", resigniert Bidden, um dann aber doch noch einmal anzugreifen: "Dass viele Indizien sowie abgefangene Funksprüche die Separatisten belasten? Dass es ohne den Zustrom von Kämpfern und Waffen aus Russland keinen Krieg mehr gäbe? Darüber verliert der Kreml-Chef kein Wort", zitiert er die unbewiesenen Behauptungen seiner amerikanischen Freunde in den Trenchcoats und den grossen Schlapphüten und deren faschistischen Marionetten in Kiew.

 Deutschland so wird uns klar hat den zweiten Weltkrieg, im besonderen gegen Russland, verloren weil wir nicht die richtigen Kämpfer hatten. Mit dem Spiegel und dessen Speerspitze Benjamin Bidden herrschte heute Ruhe, deutsche Ruhe, bei den Bajuffen östlich der Oder.

Donnerstag, 17. Juli 2014

Eine Nation wird verblödet

Wenn das der alte Mao Tse Tung, der Erfinder des modernen Personenkults, das noch hätte erleben können, er wäre vor Neid erblasst. Musste er noch die Medien seines Landes unter Androhung drastischer Strafen zu den Lobhudeleien über seine Person zwingen, so erheben ehrlosen deutschen Schreiberlinge, die sich Journalisten nennen, die deutsche Kanzlerin ganz freiwillig in den Himmel der Unfehlbarkeit.

Eine total verblödete Medienlandschaft, hier nur ein kleiner Ausschnitt

 Fremdschämen ist angesagt. Der ZDF-Korrespondent Udo von Kampen liess alle Hemmungen fallen und brachte der Kanzlerin zu ihrem sechzigsten Geburtstag anlässlich einer Pressekonferenz zu den nächtlichen Beratungen der EU-Regierungschefs ein Ständchen. "Happy Birthday to You," sang von Kampen nicht schön aber unüberhörbar laut in die Mikrophone und Kameras der versammelten Weltpresse.

 Nun sagt der Volksmund zwar, jeder macht sich selbst zum Narren so gut er kann, aber von Kampen macht sich bewusst zum Narren. Wer von Mutti Merkel Informationen möchte, wer von ihr eingeladen werden will im Kanzlerjet die nächste Auslandsreise an ihrer Seite anzutreten, der muss, Demokratie hin, Pressefreiheit her, sich bei Merkel ohne Rücksicht auf die eigene Meinung und ohne ansehen der Wahrheit und der eigenen Würde einschleimen.

 Einer, der dass bereits bis zur völligen Selbstaufgabe praktiziert hat, ist der Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, Stefan Braun. Gern, allzu gern lässt Braun, anhand kleiner Anekdötchen durchblicken, wie dick er mit der Kanzlerin ist. Und damit das auch so bleibt macht er sie in seinem Huldigungsschreiben zum sechzigsten Geburtstag: "Der Sommer der Patriarchen" (Süddeutsche Nr. 162, 17.07.2014) zur Königin von Europa: "Sie ist die nicht von allen geliebte, aber unangefochtene Regentin Europas." Da braucht es keine Wahlen, "l'Etat c'est moi", Merkel, die Sonnenkönigin Europas.

 Stephan-Andreas Casdorff, man ist erschreckt, wie die geistigen Fähigkeiten von einer zur nächsten Generation sich in nichts auflösen, gleitet in seiner Lobhudelei: "Die Lehre vom Fühldenken" im Tagesspiegel (Nr. 22106 vom 17.07.2014) unversehens ins poetische ab und bemüht dabei sogar den Allmächtigen, wenn er von der Bundesministerin für Frauen und Gesundheit des Jahres 1991unter Kohl zu berichten versucht: "Gott, wie jung sie damals noch war. So jung, so jungmädchenhaft sah sie aus, dass manche meinten, sie sei "Kohls Mädchen". Und, Casdorf in seiner Schwärmerei, ist Europa nicht genug: "Angela Merkel, die mächtigste Frau der Welt wird heute 60."

 Hat Casdorff noch Gott den allmächtigen bemüht um seiner Bewunderung für Merkel gebührenden Nachdruck zu verleihen, so stellt Spiegel online die Kanzlerin über Gott und titelt: "Angela Merkel zum 60.: Die Übermächtige", um dann fortzufahren: "Sie ist die mächtigste Frau Deutschlands und Europas. Mehr noch, sie ist übermächtig." Dann verrät Spon der erstaunten Öffentlichkeit wem Deutschland den Weltmeistertitel im Fußball zu verdanken hat. Nicht etwa Neuer, Mertesacker, Schweinsteiger oder Müller, nein die Übermächtige hat ihrem Volk dieses Glücksgefühl beschert: "Jetzt auch noch Weltmeister".  Aber dann stellt Spon die bange Frage: "Was also kommt nach Merkel? Darauf ist niemand vorbereitet." Uns allen gefriert das Blut in den Adern und wir wollen nicht so recht glauben, was Redakteur Philipp Wittrock uns tröstend prophezeit: " Das Land wird wohl eines Tages auch ohne sie auskommen können." Fast schon Majetätsbeleidigung, Blasphemie.

 Auf "Zeit online" lässt Redakteurin Tina Hildebrand es mächtig menscheln, nicht ohne im Titel den Hang deutscher Journalisten zur Monarchie Ausdruck zu verleihen: "Angela royal".
"Merkel macht die Macht normal. (welch herrliches Wortspiel) Sie begegnet dem Bürger, wie es aussieht, auf gleicher Höhe. Die Deutschen wissen heute weit mehr über ihre Kanzlerin, als sie über deren Vorgänger je wussten: Merkel wandert und singt gerne. Sie geizt beim Backen mit Streuseln, sie kocht gerne Kartoffelsuppe."

 Den Vogel der Geschmacklosigkeit schoss, wen wunderts, neben ZDF-von Kampen, die Bildzeitung ab. auf Bild.de ist ein besonderes Machwerk deutscher Sangeslust zu bewundern. Dort singt der Altmeister des schlechten Geschmacks, Heino, Merkels angebliches Lieblingslied: "Wir lieben die Stürme". Stimmgewaltig unterstützt wird er dabei unter anderen von Vicky Leandros, Uschi Glas, dem König von Mallorca, Jürgen Drews, der Heulsuse der Grünen, Claudia Roth, dem Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft Rainer Wendt und der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, der SPD-Politikerin Andrea Nahes, die die Deutschen ja schon einmal vom Podium des Bundestages aus von ihrer aussergewöhnlichen Unmusikalität überzeugt hat. Die Idee dazu hatte der Sozialdemokrat Béla Ander, von 2002 bis 2005 Regierungssprecher und Chef des Bundespresseamtes.

 Aber mit der Bloßstellung geltungssüchtiger Prominenter gibt sich Bild natürlich nicht zufrieden. Die Zeitung, die sich müht, schon mit ihrem Titel den Intellekt ihrer Leser nicht zu überfordern, bat eben jene, die Kanzlerin zu malen. Wer sich also selbst nicht zu dämlich war, der griff zu Stift oder Pinsel und fertigte, frei jeden künstlerischen Anspruchs, ein Portrait Merkels an.

 Das Elaborat dieses Tuns, billiger bekommt man eine Zeitungsseite nicht voll, ist in der Printausgabe der Bild vom 17. Juli zu bewundern und auf Bild.de.

 Würden die kleinen blauen Männchen just dieser Tage unvorbereitet mit ihrem Raumschiff in Deutschland landen, sie würden, von Grausen ob solcher allgemeiner Hirnlosigkeit ergriffen, panikartig unseren Planeten wieder verlassen.

Mittwoch, 9. Juli 2014

Süddeutsche strickt weiter an Verschwörungstheorie: "Putins Trolle"

 Das geht jetzt schon über Wochen so, die Mainstream Medien, ob ZDF, ARD, Die Zeit, Spiegel und Süddeutsche, um nur einige zu nennen, werden mit kritischen Kommentaren zu ihrer Berichterstattung über die Ukraine überflutet. Allmählich werden die Herrschaften nervös. Und so hat man in den Redaktionsstuben, oder wo auch immer, eine neue Argumentationslinie gefunden: Die kritischen Kommentatoren sind von Putin gekaufte und bezahlte Trolle. So pöbelte am 23. Juni Robert Leicht in der Zeit die Kommentatoren des Onlineportals der Zeit seien zum überwiegenden Teil moskautreue und moskaugesteuerte Einflussagenten.

 Am 13. Juni schon versuchte für die Süddeutsche Julian Hans diese wilde Verschwörungstheorie zu belegen. Mit Beweisen folgender Qualität: "Aus den mehr als 138 Megabyte Daten, die die Süddeutsche Zeitung ausgewertet hat, ergibt sich erstmals ein umfassendes Bild davon, wie Scharen bezahlter Manipulatoren vorgehen, um die Meinung in den Kommentar-Bereichen großer Nachrichtenportale zu dominieren, Debatten in sozialen Netzwerken zu stören und Communitys der Gegenseite zu zersetzen. Im Schutz der Anonymität sind sie von gewöhnlichen Diskutanten und einfachen Provokateuren - sogenannten Trollen - kaum zu unterscheiden."

 Will sagen, die Süddeutsche hat 138 Megabite Daten ausgewertet, nach welchen Kriterien und wie auch immer, denn darüber erfahren wir nichts, um festzustellen, dass man nichts gefunden hat und demnach auch nichts weiss.

 In diesem Stil geht es dann munter weiter. Julian Hans weiss nichts, aber das verdreht er oder stellt es in unzulässige Zusammenhänge um die Leser zu manipulieren. So behauptet er, das Allensbachinstitut habe bei einer Umfrage herausgefunden, dass nur acht Prozent der Deutschen eine gute Meinung von Putin hätten. Einmal abgesehen davon, dass die Süddeutsche verschweigt, in welchem Zusammenhang die Umfrage stattgefunden hat, wann sie stattgefunden hat, wie viele Teilnehmer befragt wurden und wie die Frage konkret lautete, hat die Antwort rein gar nichts mit den kritischen Kommentaren im Mainstream zu tun.

 Es ist eine Sache ob ich Putin mag und eine ganz andere, was ich von der Berichterstattung in den deutschen Medien halte. Und so geht das dann weiter. Angeblich haben laut Emnid: "70 Prozent kein Verständnis für den russischen Präsidenten". Auch hier keine Erläuterung über die Umfrage oder die Fragestellung. Was heisst das, kein Verständnis für den russischen Präsidenten? Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?

 "Infratest dimap ermittelte, dass zwei Drittel der Bundesbürger Wirtschaftshilfen für Kiew befürworten und fast ebenso viele den politischen Druck der USA und der EU auf Moskau für sinnvoll halten." Einmal abgesehen davon, das diese Zahlen unseriös klingen: Wo sind die Belege? Ein paar einfache Links hätten genügt um die Behauptungen zu belegen. Die Süddeutsche bleibt jeden Beweis schuldig.

 Aus diesen "Fakten", die im Grunde  nichts, aber auch gar nichts mit der "Kommentarflut, egal oder auf Spiegel oder Zeit Online, Süddeutsche. de oder bei der ARD", wie Hans schreibt, zu tun haben, konstruiert er flux "ein auffälliges Mißverhältnis". Schuld daran, so Hans, sind die "russischen PR-Spezialisten der Agentur zur Analyse des Internets".

 Diese fünfte Kolonne Moskaus fertigt: "eingehende Analysen der sozialen Netzwerke Facebook, Twitter, LinkedIn und Youtube." Man möchte hinzufügen wie wahrscheinlich weitere tausende von Agenturen und Thinktanks der Wirtschaft, der Politik, der Geheimdienste und nicht zuletzt der Presse, weltweit.

 Hans fährt fort, und hier wird seine Argumentation vollends zum Rohrkrepierer: "Die Troll-Analysten zählen Unterstützergruppen für Barack Obama bei Facebook und Twitter auf und legen im Detail dar, welche Regeln für Kommentare auf den Nachrichten-Portalen Politico, Huffington Post oder Fox News gelten." Kein Wort von ARD, ZDF, Spiegel, Zeit, Süddeutsche. Die Leningrader Analysten scheinen die deutschen "Qualitätsmedien" für wenig relevant zu halten. Das deutsche Medien gar nicht auf der Agenda der "Troll-Analysten" stehen bestätigt Hans ein paar Zeilen später: "In einer Tabelle listen die Strategen auf, welche politische Einstellung amerikanische Nachrichtenseiten vertreten und wie sie über die russische Außenpolitik berichten."

 Nicht ein Beleg dafür, dass von Moskau bezahlte Kommentatoren die Kommentarseiten deutscher Medien mit Troll-Kommentaren zumüllen.

 Vollends kurios und verworren wird es, wenn Hans über "das Konzept für eine Facebook-Gruppe mit dem Titel "The American Dream" berichtet, und diesen dann mit dem Youtube-Kanal gleichen Namens zu verwechselt. Was soll's Facebook - Youtube, wird schon keinem auffallen. Auch ist nicht ganz verständlich, was Youtube-Videos mit den Kommentaren in deutschen Medien zu tun haben?

 Nachdem Lohnschreiber Hans bisher nicht einmal, auch nur  im Ansatz, Beweise  für die Eingangsbehauptung seines Artikels das "Hunderte bezahlte Manipulatoren versuchen, weltweit die Meinung in sozialen Netzwerken und in Kommentar-Bereichen wie auch bei Süddeutsche.de im Sinne des Kreml zu beeinflussen", geliefert hat, muss nun aber dringend eine Verbindung zum Inbegriff allen Übels Wladimir Putin hergestellt werden.

 "Wer gibt solche Kampagnen in Auftrag", fragt scheinheilig der Autor. Die Antwort gibt er gleich selbst. Die Spuren "führen zu dem Petersburger Unternehmer Jewgenij Prigoschin“, der so weiss Hans „in der oppositionellen Presse den Spitznamen "Putins Koch" trägt.“

 Siehste wohl, wäre der Namen Putin schon einmal verbraten. Jetzt noch ein wenig Prigoschin als auch Putin unterschwellig, der in Russland, wie jeder weiss allgegenwärtigen Korruption verdächtigt, natürlich und das gehört mittlerweile zum Rüstzeug eines jeden karrieregeilen deutschen Journalisten, ohne auch nur der Spur eines  Beweises. "Die beiden kennen sich aus den Neunzigerjahren, als Prigoschin in Sankt Petersburg das Kasino "Conti" betrieb und Putin in der Stadtverwaltung für die Überwachung des Glücksspiels zuständig war. Mittlerweile hat der massige Glatzkopf ein Gastronomie-Imperium aufgebaut, nicht zuletzt dank einiger Großaufträge vom Staat." So wird das Bedienen von Vorurteilen zur Beweisführung.

 An diesen Finsterling Prigoschin soll die "Agentur zur Analyse des Internets" ihre Monatsabrechnungen geschickt haben. Die abstruse Argumentationskette der Süddeutschen: "Agentur zur Analyse des Internets" - Prigoschin - Leningrad - Putin, soll einen Beweis für die direkte Verbindung Putins zu angeblich bezahlten Kommentarschreibern in Deutschland herstellen. Skurriler geht's wirklich nicht mehr.

 Das scheint selbst den Volksverar... der Süddeutschen als alleiniger Beweis zu schwach erschienen sein. Deshalb konstruieren sie eine zweite Verbindung der Internetanalysten zum Kreml. "Zusätzlich gingen Tätigkeitsberichte an einen Mann mit dem Nachnamen Wolodin." Ungeachtet der Tatsache, dass der Nachname "Wolodin" in Russland nicht eben selten ist, "soll es sich um Wjatscheslaw Wolodin handeln, den stellvertretenden Leiter von Putins Präsidialadministration", mutmasst Julian Hans.

 Woher hat nun Hans all diese Weisheiten, schliesslich ist eigene Recherche bei deutschen Journalisten nicht gerade in Mode. Julian Hans schreibt bei einer dubiosen Internetplattform, die sich "Anonymous International" nennt ab. Hans ist sich sicher: "An der Echtheit des Materials gibt es indes wenig Zweifel."

 In einer Zeit, in der bald täglich neue erschreckende Details über die Arbeit US-amerikanischer Geheimdienste an die Öffentlichkeit kommen, dient der Süddeutschen als Beweis, dass die Gruppe: "bereits seit vergangenem Dezember immer wieder brisante Dokumente an die Öffentlichkeit gebracht (hat), die sich jedes Mal als authentisch herausstellten." Darunter so brisante Nachrichten wie die "Neujahrsansprache von Präsident Wladimir Putin, deren Text im Blog der Hacker erschien, bevor das Fernsehen sie ausstrahlte."

 Julian Hans und die Süddeutsche finden anscheinend nichts Verdächtiges daran, dass just zu der Zeit da die Medien händeringend nach einer Begründung für die Tatsache suchen, dass ihren Lügen und Manipulutionen von einer breiten Öffentlichkeit nicht mehr geglaubt werden, angebliche Beweise für Trolle unter den Kommentarschreibern auftauchen.

 "Bezahlte Kommentatoren könnten relativ kurzfristig über Anzeigen in Online- Jobbörsen mobilisiert werden, berichtet eine leitende Mitarbeiterin einer PR-Firma in Moskau der Süddeutschen Zeitung." Das mag ja sein. Wenn es denn aber so einfach ist, dann sollte es der Süddeutschen doch möglich sei, wenigstens eine dieser Online-Anzeigen zu präsentieren. Auch hier nichts weiter als heisse Luft.

 Der artikel auf Süddeutsche de., sowie alle weiteren, die in de Zeit oder der FAZ sind nichts weiter als eine weitere Nebelkerze im Propagandakrieg gegen Russland und eine versuchte Rechtfertigung der eigenen Unfähigkeit unvoreingenommen und wahrheitsgemäss über den Bürgerkrieg in der Ukraine zu berichten.

Sonntag, 6. Juli 2014

Ein herrlicher Krieg: Spiegel-online im Kriegsberichterstatter-Modus


 Ist das nicht ein herrlicher Krieg? Spiegel-online zeigt unter der Überschrift: „Ukraine-Krise: Armee rückt auf Millionenstadt Donezk vor“, ein Foto mit einem Schützenpanzerwagen in voller Fahrt. Die Räder wirbeln jede Menge Staub auf und über dem Panzer weht im Fahrtwind stramm die blau-gelbe Fahne der Ukraine. Über dem Ganzen thront ein herrlich blauer Himmel mit niedlichen Schäfchenwölkchen.

 Unter dem Bild jubelt ein unbekannter Spiegelredakteur: „Die Rebellenhochburg Slowjansk ist schon erobert - nun nähert sich das ukrainische Militär der Metropole Donezk.“ Im Stil der Kriegsberichterstattung geht es dann im Text weiter: "Donezk - Die Offensive im Osten der Ukraine geht weiter, die Armee des Landes ist auf dem Vormarsch. Nach der Einnahme der Separatistenhochburg Slowjansk sind die Truppen von Präsident Petro Poroschenko weiter Richtung Donezk vorgerückt." Eigentlich vermisst man nur noch die bekannte Fanfare aus dem Reichspropagandaministerium als Intro.

 Was für ein herrlicher Krieg! Der Redakteur schwelgt in Superlativen: "Es sind die größte Erfolge der Armee in ihrem seit Wochen andauernden Einsatz im Osten des Landes." Siegestrunken jubelt Spon bereits am Samstag: "Berichten mehrerer Nachrichtenagenturen zufolge waren die Aufständischen fluchtartig von Kramatorsk abgerückt. Wie Reuters aus Rebellenkreisen erfuhr, sollen die Separatisten bei Kramatorsk gegenüber den ukrainischen Armeekräften im Verhältnis von 50 zu 1 unterlegen gewesen sein. Nach Angaben eines Reuters-Reporters verließen zeitweise rund 20 Transporter und Busse mit prorussischen Milizen Kramatorsk und zogen in Richtung Donezk ab."

 Spiegel-online singt das hohe Lied des Schokoladenpräsidenten. Souverän und umsichtig: "Ich bin weit entfernt von Euphorie." Die Lage ist sehr schwierig. Die Terroristen graben sich nun in den großen Städten ein." Ein Präsident, der sich entschuldigt dafür, dass er keine Euphorie empfindet über das Ergebnis seines Befehls, grosse Teile der eigenen Bevölkerung zu kartätschen?

 Nein, weit gefehlt. Der Mann sorgt sich nicht um die Menschen, die sich nicht weiter von Oligarchen wie ihm ausnehmen lassen wollen. Er fürchtet, und mit ihm Spiegel-online, um den militärischen Erfolg. "Die Lage ist sehr schwierig. Die Terroristen graben sich nun in den großen Städten ein. Mehr als 2000 Mann (haben sich) in Donezk verschanzt." Der Spiegel-online Redakteur diagnostiziert von seinem Schreibtisch aus, im klimatisierten Büro in der Hamburger City: "Für die ukrainischen Militärs wird es schwierig, die Aufständischen in einer Großstadt aufzustöbern und zu bekämpfen. Vor uns liegen viele Herausforderungen"zitiert Spon den ukrainischen Schokoladenpräsidenten und fügt eigene Erkenntnis hinzu. "Da die Aufständischen die örtliche Polizei entwaffnet hat, herrscht in großen Teilen der Stadt Gesetzlosigkeit."

 Verschlagen, wie der slawische Mensch nun einmal ist, haben die Aufständischen sich nicht der offenen Feldschlacht gestellt und sind mannhaft im ukrainischen Granatenhagel gefallen. Aber: "Nachdem ihre bisherige Hochburg Slowjansk am Wochenende von den Regierungstruppen erobert wurde, haben sich die meisten Rebellen nach Donezk und in umliegende Ortschaften zurückgezogen." Denn: "Vor allem Donezk gilt ihnen als wichtige Hochburg und als Rückzugsort. Die Stadt ist mit rund 1,1 Millionen Einwohnern die fünftgrößte der Ukraine. Als Zentrum des Kohlereviers Donbass ist sie zudem einer der wichtigen Industriestandorte des Landes sowie Kulturmetropole und Universitätsstadt."

 1,1 Millionen Menschen, die es notfalls gilt durch Bomben und Artilleriebeschuss dazu zu bekehren, dass sie sich den Kiewer Putschisten zu unterwerfen haben. Bei Spon bereitet man sich auf die nächsten Erfolgsmeldungen von der Schlacht am Don vor.

Samstag, 5. Juli 2014

Marieluise Beck, von den Grünen: Wenn Dummheit und Ignoranz auf politischen Opportunismus trifft

 Die Bundesrepublik ist reich an Preisen und Auszeichnungen. Einen Preis, nämlich den für erwiesene Dummheit und Ignoranz, gibt es leider noch nicht. Wenn es diese Auszeichnung gäbe, dann hätte ihn sich die Osteuropa-Beauftragte der Grünen, Marieluise Beck, redlich verdient. Wir wollen mal zu Gunsten Becks annehmen, dass sie wirklich dumm und ignorant ist, denn sonst wäre sie ja eine Verbrecherin, denn so der alte Brecht: "Wer die Wahrheit nicht weiss, der ist bloss ein Dummkopf, aber wer die Wahrheit kennt und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher."

 Aber Marieluise Beck nennt nicht nur die Wahrheit eine Lüge, sie lügt selbst so dreist und frech, dass es einem Joseph Göbbels zur Ehre gereicht hätte. In einem Interview im Deutschlandfunk (Banditen und gewissenlose Abenteurer) am Mittwoch 2. Juli behauptet Beck:
 "Es sind sieben Millionen Menschen, die inzwischen durch eine Mischung aus Freischärlern, Abenteurern, Banditen und Kriminellen als Geiseln genommen sind."
 Natürlich weiss Beck, dass die überwiegende Mehrheit der Bewohner des Dombass, wenn nicht den Anschluss an Russland, so doch aber auf keinen Fall mehr etwas mit der Faschistenclique in Kiew zu tun haben will. Beck weiss auch, dass ein grosser Teil dieser sieben Millionen Menschen, ca. 400.000, vor den "Befreiern" aus Kiew, über die nahe Grenze nach Russland geflohen sind. Eine merkwürdige Geiselhaft aus der 400.000 Geiseln aus der Geiselhaft über die Grenze zu ihren Unterdrückern fliehen.

 Aber diesen sieben Millionen "Geiseln" gegenüber nimmt Beck die Regierung in Kiew in die Pflicht:
"Natürlich gibt es auch eine Fürsorgepflicht einer Regierung ihren Bürgerinnen und Bürgern gegenüber."
 Wie diese Fürsorgepflicht, die Beck meint aussieht, wird der Öffentlichkeit gegenüber dann aber verschleiert, vernebelt und verheimlicht, weil sie für nichts sorgt wie Blut und Tränen. Diese Fürsorgepflicht, der die Kiewer Putschisten gerne nachkommen, schlägt sich dann in Meldungen wie diesen wider:
"Auf einer Straße des Dorfes Luganskaja sind während Beschuss und Luftangriffen etwa zehn friedliche Einwohner getötet worden, darunter ein fünf bis sieben Jahre altes Mädchen.
 Durch Artilleriebeschuss wurden am Dienstag ein Umspannwerk zerstört sowie Stromleitungen beschädigt.
 Nach Angaben des Sprechers hat das ukrainische Militär die Ortschaft Kramatorsk unter Dauerbeschuss genommen. Den ukrainischen Einheiten ist offenbar befohlen worden, möglichst viele Einwohner zu töten. 
 Im Dorf Luganskaja wurden mehrere Verwaltungsgebäude völlig zerstört.Bei den Luftangriffen des ukrainischen Militärs auf Ortschaften nahe Lugansk sind viele Zivilisten getötet worden." 
Und es ist die Beck'sche Fürsorgepflicht, die die Uno-Hochkommissarin für Menschenrechte, Naiv Pillay in einem Bericht verlautbaren liess, dass die Uno über Angaben verfüge, wonach im Osten der Ukraine Infanterieminen eingesetzt werden, die bereits den Tod von drei Zivilisten verursacht haben. Pillay wörtlich: 
„Wir haben zahlreiche besorgniserregende Meldungen über Todesfälle in den Gebieten Lugansk und Donezk bekommen, darunter über den Tod eines fünfjährigen Mädchens, sowie über eine intensive Kampfoperation, die nach der am Montag beschlossenen Einstellung der Waffenruhe unternommen wird“.
  Marieluise Beck die stets in teures Tuch gehüllt und makellos geschminkt in der Öffentlichkeit auftritt und die sich bereits 1996 das Verdienstkreuz am Bande umhängen liess, bezeichnet die Volksmilizen im Donbass als eine Mischung aus Freischärlern, Abenteurern, Banditen und Kriminellen. Eine interessante Entwicklung: Galten noch zu Zeiten des Maiden-Aufstandes die ukrainischen Oligarchen wie Petro Poroschenko, Rinat Achmetow, Dmitri Firtasch oder Igor Kolomoiski als Banditen und Kriminelle, die zu bekämpfende Pest der Ukraine.

 Mit diesen feinen Herrschaften, die weitgehend durch Betrug, Raub und Mord an ihren unverschämten Reichtum gekommen sind, hat Marieluise Beck, haben die Grünen aber ihren Frieden gemacht. Den Olligarchen, die über zwanzig Jahre ihr Land finanziell ausgeblutet haben, die das ukrainische Volk in Armut und Not getrieben haben, denen billigt Beck anstandslos zu, eigene Milizen aufzustellen, zu bewaffnen und gegen die Bevölkerung, wie z. B. in Mariupol, vorzugehen.

Wie sehr die Grünen mittlerweile mit den ukrainischen Oligarchen verbunden sind, belegen die praktisch identischen Sprachregelungen. Sind die Aufständigen  im Donbass bei Marie-Luise Beck:
"Freischärler Banditen und wirklich gewissenlose Abenteurer",
 so sind es bei dem Oligarchen Rinat Achmetow:
  "Banditen und Marodeure".
 Diese enge Verbundenheit rekrutiert sich unter anderem aus der Ansicht beider Seiten, der ukrainischen Oligarchen und den deutschen Grünen, Angehörige einer elitären Oberschicht zu sein, über der breiten Masse zu stehen, gar über das Recht zu verfügen, über Leben und Tod zu entscheiden. Bei Beck drückt sich diese blasierte Überheblichkeit dann so aus:
 "Wir haben tatsächlich eine beunruhigend bunte Mischung in diesem Gebiet von Bürgerinnen und Bürgern aus der Region selber, die aber oft zu den Verlierern gehört haben und jetzt auf einmal zu ungeahnten Positionen als Präsidenten, Bürgermeister, Verteidigungsminister und Ähnliches aufsteigen konnten."
 Die Parias der Ostukraine haben sich zusammengerottet und schwingen sich nun zu Positionen auf, die doch eigentlich nur denen zustehen, die in einem faustischen Pakt ihre Seele verkauft  haben, so wie Marieluise Beck. Eine Grundschullehrerin, die durch zahllose Häutungen und Metamorphosen, durch Anpassung an den politischen Mainstream, durch Verrat all ihrer Ideale es verstanden hat, immer oben zu schwimmen, gleich einem Fettauge auf der Suppe.

 So gesehen hat Marieluise Beck mit dem Verdienstkreuz am Bande doch ihren Preis für Dummheit und Ignoranz, aber auch für Verherrlichung von Gewalt, für Propaganda für Kriege, Militarismus, für denVerrat an den Menschen und an ihren eigenen Idealen bekommen. Er passt zu ihr und steht ihr ganz besonders gut.